Warum Unternehmen ihren Mitarbeitern helfen müssen, die richtige Balance zwischen Arbeit und Familie
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist schwieriger denn je. Wirtschaftlicher Druck bedeutet, dass die Arbeit oft Vorrang hat, ob wir es wollen oder nicht. Wie also können Unternehmen den Menschen die Unterstützung bieten, die sie brauchen, um dies zu erreichen?
Wir sprachen mit Karen Sullivan, VP Product Group Risk and Compliance bei Paysafe und globale Leiterin unseres mitarbeitergeführten Familiennetzwerks, über ihre Erfahrungen bei der Herstellung dieses Gleichgewichts.
Können Sie uns ein wenig über sich und Ihr Familiennetzwerk erzählen?
Karen: Ich bin VP Product, Global Risk & Compliance und die globale Leiterin des Familiennetzwerks, außerdem bin ich Ehefrau, Mutter und Stiefmutter von vier Kindern im Alter von 12, 13, 14 und 15 Jahren. Wir sind eine Großfamilie mit mir und meinen beiden Kindern und meinem Mann und seinen beiden Kindern.
Gemeinsame Elternschaft kann eine Herausforderung sein, aber wir haben das Glück, dass wir uns mit unseren Ex-Partnern gut verstehen, so dass es so ist, als würden sich vier Elternteile um die Kinder kümmern. Aber das erfordert Projektmanagement-Fähigkeiten, mit farblich gekennzeichneten Kalendern, in denen steht, wer wann wo ist und was sie brauchen, und welcher Erwachsene sie abliefert und abholt.
Jetzt, wo die Kinder erwachsen sind und mehr Zeit mit ihren Freunden verbringen und in die Clubs nach der Schule gehen, kann ich auch Taxifahrer in meinem Lebenslauf nennen.
Was waren Ihrer Erfahrung nach die Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie?
Meine direkten Mitarbeiter sind meine berufliche Familie, daher möchte ich nur das Beste für sie - sie sollen sich gut entwickeln, hart arbeiten, wachsen und wie die Stars strahlen, die sie sind. Als Führungskraft braucht man viel Zeit und Mühe, um jemandem zu helfen, sich beruflich weiterzuentwickeln, während man gleichzeitig sein Arbeitspensum und seine eigenen Karrierewünsche bewältigt.
Und dann ist da noch das Leben zu Hause an den Wochentagen, wo meine Kinder behaupten, ich sei ständig am Telefon, am Laptop oder auf Reisen, und dass ich mich mehr um die Arbeit als um sie kümmere. Ein typisches Teenager-Drama: die Schuldgefühle der Eltern, die wir sicher alle haben.
Dann gibt es noch die Wochenenden, die Feiertage und die Zeit, die ich mit meiner Familie verbringen kann. Hier treffen wir uns einfach, genießen die Gesellschaft des anderen, kuscheln und unternehmen etwas zusammen.
Die Herausforderung besteht darin, für alle da zu sein und sich nicht schuldig zu fühlen, wenn man sich Zeit für sich selbst nimmt. Als Teil des Paysafe-Familiennetzwerks weiß ich, dass jeder Herausforderungen hat und niemand es leicht hat. Es gibt keine magische Lektion, die man lernen muss, man muss einfach das tun, was für einen selbst und seine Familie funktioniert.
Wie wichtig ist es, diese Balance zu finden?
Es ist super wichtig für die körperliche und geistige Gesundheit. Wenn zu Hause alles in Ordnung ist, kann man sich zu 100 % konzentrieren und seine beste Arbeit leisten. Das Netzwerk Families@Paysafe wurde gegründet, um Kolleginnen und Kollegen aller Arten von Familienstrukturen zu unterstützen und zu befähigen, Diskussionen anzuregen, das Bewusstsein zu schärfen und Änderungen in unserer Personalpolitik zu fördern. Da wir ein internationales Unternehmen sind, haben wir viele globale Podiumsdiskussionen online sowie lokale Veranstaltungen in unseren regionalen Büros abgehalten. Das Netzwerk ist für jeden bei Paysafe zugänglich.
Wie hat Paysafe Ihnen geholfen, dieses Gleichgewicht zu erreichen?
Paysafe ist ein tolles Unternehmen, bei dem man arbeiten kann! Wir haben die so genannten 'Summer Hours', was bedeutet, dass wir am Freitag 2,5 Stunden früher gehen können, um das Wochenende zu beginnen. Das ist eine großartige Möglichkeit für unser Führungsteam, etwas zurückzugeben.
Diese Initiative begann während der Schließung der Schule, wo wir ermutigt wurden, rauszugehen und einen Spaziergang zu machen oder etwas Schönes mit unseren Familien zu unternehmen. Das nahm den Druck von uns, als viele von uns versuchten, gleichzeitig die Schule zu besuchen und zu arbeiten. Wir freuen uns sehr, dass sich dies fortsetzt, und ich weiß, dass viele gesagt haben, dass es sowohl für sie als auch für die Kinder ein Vergnügen ist, die Kinder freitags von der Schule abholen zu können.
Wie können Arbeitgeber ihre Mitarbeiter dabei unterstützen, Beruf und Familie besser zu vereinbaren?
Fördern Sie Offenheit und Kommunikation, und seien Sie flexibel. Wenn ein Mitglied Ihrer Familie Hilfe braucht, würden Sie nicht zweimal darüber nachdenken, sich zusammenzutun, um ihm zu helfen. Paysafe macht das Gleiche für seine MitarbeiterInnen. Wenn ich eine Auszeit für die Familie brauche, habe ich sie. Mein Team kann für mich einspringen. Wenn sie Unterstützung brauchen, bin ich da. Es ist ein Geben und Nehmen. Ein Unternehmen, ein Team. Das ist in der Kultur verankert und wird von oben herab vermittelt.
Welche Tipps haben Sie für andere, denen es schwerfällt, dieses Gleichgewicht zu finden?
Etwas, das ich in mehreren Frauennetzwerken, an denen ich beteiligt bin, erwähnt habe: Wenn man eine Vollzeit arbeitende Mutter ist, fühlt man sich schuldig, weil man die ganze Zeit arbeitet und nicht für seine Kinder da ist. Wenn Sie eine Teilzeitmutter/Teilzeitbeschäftigte sind, fühlen Sie sich schuldig, weil Sie nicht in der Lage sind, beide Jobs in Vollzeit zu machen. Wenn Sie eine Mutter sind, die zu Hause arbeitet, fühlen Sie sich schuldig, weil Sie kein Geld verdienen.
Es gibt keine richtige oder falsche Antwort. Sie müssen herausfinden, was für Sie und Ihre Familie richtig ist, und sich damit abfinden. Als ich das akzeptiert hatte, war ich glücklicher.
Der Druck, den ich empfand, war der, den ich mir selbst auferlegt hatte. Ich schaute mir andere weibliche Führungskräfte in meinem Unternehmen an und fragte mich, wie sie es schaffen, alles zu schaffen. Mir war nicht klar, dass sie genauso zu kämpfen hatten wie ich. Denken Sie einfach an alles, was Sie an einem Tag erreicht haben, und sagen Sie sich dann: Du schaffst das.
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